Bei Ronny Wenk in seinem Pfyffe Laade in Basel gibt es Pfyffe, Duubagg, Syygaare und alles waas derzue gheert ... . Pitoresk gelegen in der Basler Altstadt gibt es dort vor allem Eines: eine Riesenauswahl an guten Tabaken. Hausmischungen, amerikanische Tabake von allen bekannten Herstellern und eine freundliche Bedienung in Person von Ronny Wenk.
Dieses Mal hat es mirder „Orient Plug“ angetan, der von Samuel Gawith auch direkt unter dem Namen „RB Plug“ vertrieben wird.
Der Plug zeichnet sich durch eine sehr dunkle Farbe und Festigkeit aus. Er ähnelt mehr einem Block dunkler Schokolade als einen Stück Tabak. In der Verarbeitung wurde der Plug so gepresst und gedämpft, dass er sich in einen festen Block verwandelt hat und man ein richtig scharfes Messer braucht,um ihn schneiden zu können. Das Tabakbild ist tief schwarz, begleitet von einigen hellen Einsprenkelungen.
Die dark fired Tanzania‘s, getoppt mit eine leichten floralen Essenz, beschreiben diesen „aromatischen“ Engländer sehr gut. Er riecht kräftig, dunkel mit einem Hauch von Blumigkeit und Wald.
Um aus diesem fantastischen Klotz einen rauchbaren Tabak zu machen, braucht man wie gesagt ein scharfes Messer und eine gute Unterlage. Der Plug hat die richtige Feuchte, was jedoch beim Schneiden etwas kontraproduktiv ist. Erst in dünne Scheiben geschnitten; danach gewürfelt, lässt er sich locker in den Pfeifenkopf einbringen. Ich bevorzuge hier mittelgroße bis große Köpfe, in die ich die kleinen Würfel nur einrieseln lasse ohne siegroßartig anzudrücken.
Durch die Feuchtigkeit lässt sich der Plug nicht ganz so leicht entzünden. Man braucht schon ein paar Streichhölzer mehr um den Tabak unter Glut zu setzen. Doch die Mühe lohnt. Die Virginias sind vollmundig und haben eine tolle, satte Süße. Die dezente florale Note im Hintergrund ergibt mit den kräftigen Virginias und der Süße eine faszinierende Kombination, die diesen Plug zu einem wunderbaren Genuss machen.
Der Tabak verlangt es, so langsam geraucht zu werden, wie möglich. Zu schnelles Ziehen straft er mit Zungenbiss und der wunderbare Geschmack kann sich nicht richtig entfalten. Er ist daher Anfängern nur bedingt zu empfehlen, aber Flake-Freunden und Plug-Enthusiasten ans Herz zu legen.
Richtig geraucht bleibt er ein wahrer Genuss, bis zuletzt nur noch ein wenig weiße Asche am Boden des Pfeifenkopfes zurückbleibt.
Viele Grüße aus dem Werdenfelser Land!
Autor: Torsten Wieczorek